Prüfungskultur
Selbstorganisiertes Arbeiten hat in der Atelier Schule Priorität mit Hilfe der Moderation und Unterstützung im Lern- und Bildungsprozess durch die Lehrer/innen und Lerncoaches.
Selbstorganisation bedeutet, Verantwortung für Aufgaben zu übernehmen. Zur Unterstützung der Selbstorganisation wird mit den Kinder ein Lernplan mit Tages- und Wochenzielen formuliert.
Die Organisation der Aufgaben rund um die Ziele ist wichtig, damit diese auch für die Zielerreichung wirklich zu erledigt werden, ohne unter ungesunden Stress, unausbalancierte Konkurrenz und Leistungsdruck zu geraten.
Daher gehört zum Selbst-, Zeit- und Stressmanagement unabdingbar dazu, dass Kinder mit Hilfe der Erwachsenen ihre Lern- und Bildungsthemen zu dokumentieren, zu reflektieren und zu präsentieren.
Die Kinder fragen sich täglich vor Ende des Unterrichtes:
Was habe ich heute gemacht, erreicht, erledigt, gelernt?
Die Lernkompetenzen und Wissenskreationen werden täglich mit den Kindern/Schüler*innen besprochen und nochmals zusammengefasst, das diese in ihre Bildungsprozessdokumentation (BPD) und Lernfortschrittsdokumentation (LFD) einfließen. Lernstrategien, Wissen, Können und Kompetenzen werden in der Dokumentation für jedes/n einzelne/n Kind/Schüler*in sichtbar und nachvollziehbar gemacht. Diese Metakognition und Meta-Position hilft dem Kind, seine eigene Lerneinheiten zu planen, den persönlichen Fortschritt zu überprüfen und sein Wissen und Können für sich zu bewerten.
Wie werden nun die Kompetenzen
geprüft und Wissen überprüft?
- Präsentation von Arbeitsergebnissen nach Bearbeitung eines Themenschwerpunkts
- Künstlerische Darstellung eines Thema bspw. durch Tanz, Malerei, Bewegung, Theater
- Gestalten eines Themenheftes
- Bildungsportfolio (Bildungsprozessdokumentation)
- Arbeitsjournal
- Kompetenzportfolio (Lernfortschrittsdokumentation)
- "Prüfungsfragen" entwickeln sich im dialogischen Verfahren mit den Erwachsenen
- Themen für Prüfungsarbeiten werden in Anlehnung an das Wissensrepertoire und Lernportfolio der Schüler*innen gemeinsam mit ihnen verfasst
- 2-Phasen-Prüfungsarbeiten
- Tandem-Prüfungen
Die Lehrer*innen-Rolle erfährt durch den neuen Ansatz des konstruktiven und co-konstruktiven Lernens eine Änderung.
Statt stetig durch traditionelle Tests und Schularbeiten zu kontrollieren, ob die Schüler*innen das lernen, was sie lernen sollen, ist die Lehrer*in selbst ein/e Lernende/r sowie Förderer und Facilitator des Lernens.
Es wird der Blick darauf gerichtet, was die Kinder und Schüler*innen untersuchen, beobachten, lernen, was sie interessiert und hilft dabei, diesen Prozess bewusst zu steuern. Eine Defizitorientierung (Das kannst du noch nicht) wird durch eine Stärkenorientierte Sicht (das hast du schon herausgefunden) abgelöst.